Themen:
Gut zu wissen: Wie finde ich die passende Hundeschule?
Text: Angelika Palmhoff, Hundeschule - Lebensfreude mit Hund
Der Anreiz, eine Hundeschule zu besuchen, ist oftmals verschieden. Beginnend im Welpen-Alter mit Prägethemen bis zum Quereinstieg.
Beim Wunsch, gemeinsam Aktivitäten zu betreiben oder erst beim Auftreten von unerwünschtem Verhalten.
Wo liegt mein Ziel?
Sinnvoll ist es, sich vorab Gedanken zu machen, welche Ziele man mit dem eigenen Hund erreichen möchte.
Wünscht man sich nach einem guten Einstieg weitere Möglichkeiten, so sollte dies das Angebot einer Hundeschule hergeben. Daher ist es von Vorteil, wenn eine Hundeschule verschiedene Möglichkeiten in und außerhalb der Hundeschule hinsichtlich Trainingseinheiten, sportlicher Aktivitäten, Kursen, etc. anbieten kann.
Öffentlichkeitsarbeit der Hundeschule
Als Erstes kann der Blick auf die Webseite oder Facebook Seite schon hilfreich sein. Ist die Webseite überschaubar und gut erklärt? Sind die Angebote gut dargestellt und preislich niedergelegt?
Die Information, welche Ausbildung der/die einzelne Trainer*in vorweisen kann, ist extrem von Vorteil. Der Hinweis, dass er oder sie sich schon immer für Hunde interessiert und sich fortgebildet hat, weist nicht auf eine fundierte Ausbildung hin. Derjenige, der eine solche vorweisen kann, wird sie auch gerne offenlegen. Falls es dazu noch eine Facebook Seite gibt, können die Einträge danach angeschaut werden, ob die Themen vielfältig sind und wie oft neue Einträge von welcher Qualität eingepflegt werden.
Oftmals wird daraus schon ersichtlich, wie viel Mühe sich eine Hundeschule macht. Der erste Eindruck dieser Öffentlichkeitsarbeit kann die Art und Weise der Hundeschule widerspiegeln und wirkt quasi wie eine Visitenkarte für die jeweilige Hundeschule.
Hundeverein oder Hundeschule
Wenn sich die Frage stellt, eher einem Hundeverein oder einer Hundeschule beizutreten, sind wir wieder bei den selbst gestellten Zielen.
Wenn vornehmlich die Geselligkeit im Vordergrund steht, wird man sich vielleicht am wohlsten in einem Verein fühlen. Doch sollte man die Ausbildung in den Vereinen, selbst wenn diese mit einem hohen Niveau umgesetzt wird, nicht mit einer professionellen Hundeschule vergleichen. Während es einem Verein satzungsmäßig eher um die Förderung einer bestimmten Hunderasse oder auch Sportart geht, liegt die Priorität einer professionellen Hundeschule beim Kunden und dessen Wunsch, eine gute Partnerschaft im vorhandenen Mensch-Hund-Team zu erlangen.
Zurück zum Start.
Schnupperstunde
Gute Hundeschulen laden gerne zu einem „Schnupperbesuch" ein. Von Vorteil ist es, einfach mal nach Absprache eine Unterrichtseinheit zu besuchen. Ratsam ist es, an dieser erst einmal ohne den eigenen Hund teilzunehmen, damit man sich voll und ganz auf das Geschehen konzentrieren kann.
Als Erstes fällt oftmals die Stimmung innerhalb der Gruppe auf. Ist diese gelöst oder eher verkrampft? Sind die Hunde freudig aus dem Auto herausgesprungen? Wie reagieren die Hunde, wenn sie den/die Trainer*in erblicken? Ist das Verhalten freudig oder eher zurückhaltend bis ängstlich? Auch sollte der Fokus auf die Atmosphäre zwischen Hundeschule und Ihren Kunden gelegt werden. Ist der Umgang dem Kunden und seinem Hund gegenüber freundlich, aufmerksam und unterstützend?
Werden Strukturen und Trainingseinheiten gut erklärt und jeweils Niveau und Tempo angepasst? Nimmt der/die Trainer*in die gestellten und aufkommenden Fragen der Kunden innerhalb des Trainings an und kann diese gut und verständlich erklären? Achtet der/die Trainer*in auf tierfreundliche Umsetzung im Training und kann das Mensch-Hund-Team gut motivieren?
Werden hinsichtlich sportlicher Aktivitäten, zum Beispiel bei Hürden und Sprüngen, die verschiedenen Hundegrößen beachtet? Werden bei den Spieleinheiten im Welpen-Unterricht kleinere und größere Hunderassen getrennt, um somit eine eventuelle Verletzungsgefahr im Voraus zu verhindern, wenn Welpen von großgewachsenen Hunderassen mit Welpen von kleineren Hunderassen agieren.
Achten Sie bei Ihrer „Schnupperstunde" auf das eigene Bauchgefühl. Würde es einem selbst Freude machen, in dieser Hundeschule seine Freizeit zu verbringen? Hat man den Eindruck, alltagstaugliche Dinge zu erlernen? Macht schon das Zuschauen Spaß?
Ja, dann ist man oftmals richtig.
Zurück zum Start.
Beratungsgespräch / Analysegespräch
Ein Analysegespräch vor dem Start in einer Hundeschule ist sehr vorteilhaft. In diesem Beratungsgespräch kann sich der/die Trainer*in ein umfassendes Bild von dem Ist-Zustand des Mensch-Hunde-Teams machen und gemeinsam die gewünschten Ziele herausarbeiten.
Der/die Trainer*in kann durch das gemeinsame Gespräch eventuelle Missverständnisse und deren Ursachen in der Hund-Mensch Beziehung sichtbar machen und damit einem eventuellen Problemverhalten des Hundes vorbeugen bzw. Diskrepanzen erkennbar machen. Im Beratungsgespräch sollte eine Basis gelegt werden, damit in der Beziehung zwischen Mensch und Hund keine gegenseitige Enttäuschung und Frustration entsteht.
Zu den weiteren Inhalten gehören Erläuterungen hinsichtlich Herkunft, Wesen, Eigenschaften und arttypischem Verhalten der jeweiligen Hunderasse. Eine tragende Rolle spielt, mit dem jeweiligen Hundehalter die kommenden Aufgaben zu definieren und die Ziele gemeinsam festzulegen, so dass eine zufriedene, gegenseitige und soziale Beziehung zwischen Hund und Mensch entstehen kann.